Tauernschecken

Ziegen mit Charakter

Die Ziegen sind eingewillige, neugierige, sehr freiheitsliebende und intelligente Tiere. Sie ernähren sich nur von feinsten Trieben und Kräutern. Die Milch der Ziegen ist seit jeher sehr gefragt. Im Frühling hat das Ziegenkitz Fleisch Saison. Gebackenes Kitz eine Offenbarung an zartem würzigen Kitzfleisch. Im Herbst gibt es das Fleisch von der Jungziege, ein Gourmetfleisch. Jungziegen sind mit dem Muttertier im Sommer auf der Alm.

Tauernschecken eine seltene Gebirgsziegenrasse

Die Tauernschecken sind eine robuste, vitale und sehr trittsichere österreichische Gebirgsziegenrasse. Sie sind hervorragende Landschaftspfleger und fühlen sich im Gebirge richtig wohl. Sie ernähren sich selber, am beliebtesten sind Zwergstrauchheiden und Sträucher, hier vor allem die Grünerle. Unter den Nadelbäumen wird die Lärche am häufigsten gefressen. Zirbentriebe wurden interessanterweise zwar angekostet, vermutlich wegen ihres starken Harzaustritts aber kaum geschluckt. Die Tauernschecken brauchen viel Platz, Felsen und Steine. Sie haben eine sehr strenge Rang Hierarchie. Für die Massentierhaltung sind die neugierigen und freiheitsliebenden Ziegen vollkommen ungeeignet. Das hätte auch beinahe ihren Untergang bedeutet.

Beinahe ausgestorben wenn nicht Hans Wallner 1962 die letzten Tauernschecken mit konsequenter Herdenbuchzucht mit Unterstützung des Salzburger Landesverbandes für Schafe und Ziegen und der ARCHE Austria erhalten hätte. Es waren die letzten vier Tauernschecken und ein Bock mit denen Hans Wallner den Wiederaufbau schaffte. Keiner kennt die Rasse besser als er. Nur im Hochgebirge sind sie gesund, sie brauchen Felsen und Steine. Im Tal, selbst auf der grünen Weide sind sie viel krankheitsanfälliger. Johann Wallner ist heute der Spartenbetreuer der Tauernschecken bei der ARCHE Austria und Rassensprecher im Salzburger Landesverband für Schafe und Ziegen.

Von der Schönheit verzaubert

Die Tauernschecken Ziege ist eine Mehrnutzungsrasse, was sich schon im Körperbau zeigt: ein trockenes Fundament mit harten Klauen gibt ihr Trittsicherheit selbst in steilem und felsigem Gelände, wodurch sie gut für die Landschaftspflege geeignet ist. Ihr hoch angesetztes, straffes Euter vermindert die Verletzungsgefahr an Felskanten oder Gestrüpp und liefert zudem eine beachtliche Milchmenge, die früher für die Herstellung des original Pinzgauer Käses verwendet wurde.

Geschichte der Tauernschecken

[1]Ziegen mit Plattenscheckung lassen sich für die österreichischen Zentralalpen bis mindestens ins ausgehende 19. Jahrhundert zurück nachweisen. Der erste bekannte Züchter von Tauernscheckenziegen war Kaspar Mulitzer, geboren 1884 im Pinzgauer Taxenbach, der sie schon als Kind gehalten hatte. Ab 1926 in der Rauriser Rohrmoosalm ansässig, hat er eine ungefähr hundertköpfige Herde im Talschluß des Krumltales weitergezüchtet. Davon waren etwa 40 Milchziegen, der Rest Kitze und alte Jungziegen sowie einige Deckböcke. Diesen Bestand hat Rohrmoser bis zu seinem Tod 1956 durch Sammelfahrten in andere Regionen der Alpen immer wieder ergänzt und aufgefrischt. Einzelne Scheckenziegen finden sich bei etlichen Kleinbauern und Häuslern bis heute.
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1962 beginnt ein Züchter mit konsequenter Herdenbuchzucht: Johann Wallner in Rauris. Er trägt für mehr als ein Jahrzehnt alleine die Verantwortung für die Erhaltung dieser alten Rasse. Bis Ende der 1980er Jahre züchtet er sie auf der Rauriser Gschlößl- sowie der Hochbergalm und heute auf dem Fröstlberg weiter.
Ab 1983 konnten neue Züchter für die Mitarbeit gewonnen werden, ab 1992 auch außerhalb von Rauris, ab 1994 außerhalb Salzburgs. Mit der Gründung des Salzburger Zuchtverbandes für Schafe und Ziegen 1995 stieg die Anzahl von Züchtern bis 2004 auf etwa 50 mit circa 250 Zuchttieren. Auch in den angrenzenden Nachbarländern Deutschland und Südtirol konnten sich Zuchtzentren für Tauernschecken etablieren, die regelmäßig aus der heimischen Population gespeist werden.
Jetzt scheint die Rasse vorübergehend gesichert. Heute sind die Tauernschecken wieder die stärkste Gebirgsziegenrasse in den österreichischen Alpen mit einem Bestand von etwa 2.000 Tieren.

Seltene Nutztiere erhalten

Romantische Vorstellungen von lieben Tieren sind für uns wichtig und gut. Das Beispiel Tauernschecken zeigt aber ganz deutlich das man Nutztiere erhalten muß sonst geht unsere Vielfalt verloren. Wir müssen Produkte dieser Tiere kaufen und essen, nur so können wie einen Beitrag zur Erhaltung leisten.

Tun wir es nicht siegen die Tierfabriken, fördern wir das Tierleid und hören einfach nicht hin, obwohl wir es genau wissen.

Weniger Fleisch ist besser. Wenn wir aber Fleisch essen sollten wir uns das Beste aussuchen. Dieses Beste soll möglichst weitreichend sein. Es beginnt auf alle Fälle beim Tier, bei der Qualität und Vielfalt der Rasse. Möglichst artgerechte Haltung und Fütterung. Eine Schlachtung ohne Stress und Schmerzfrei, eine handwerkliche Verarbeitung. Es gäbe noch viel aufzuzählen. Es lohnt sich darüber nachzudenken und sich in diese Richtung zu verändern. Man findet seine Mitte und lebt genussvoller und gesünder.

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Mythos Tauernschecken Buch

In fast zweijähriger Recherche- und Fotoarbeit entstand dieses einmalige Werk über die Rettung und das heutige Leben der Tauernscheckenziegen.
Es ist ein Lesebuch mit vielen herrlichen Fotoaufnahmen. In den Textbeiträgen stehen Geschichten und Anekdoten vor reinen Sachinformationen. Dennoch erfährt man auf den mehr als 200 Seiten alles über die Geschichte der Tauernschecken, über den Sommer den sie auf den paradiesischen Almen verbringen, über ihr Leben im winterlichen Stall, über das Zuchtgeschehen. Zahlreiche interessante Porträts von Züchterinnen und Züchtern aus verschiedenen Regionen sorgen für Einblicke in die große Tauernschecken-Familie und bezeugen ihre Leidenschaft. Dazu gibt es Informationen über die Verarbeitung von Fleisch und Milch der Tauernscheckenziege, über die Zubereitung herrlicher Gerichte, uvm.

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Ziegenkitzfleisch bei Schätze aus Österreich

Ziegenkitz Fleisch ist einzigartig, der hohe Gehalt an Ölsäure, das ausgewogene Verhältnis an ungesättigten Fettsäuren, eiweißreich, fett und cholesterinarm. Mit hohem Gehalt an allen B Vitaminen, Vitamin A, Eisen, Zink, Magnesium, Kalium. Ziegenkitz bietet ein Maximum an Zartheit und Aroma. Die Zartheit des Fleisches kommt von der Ernährung ausschließlich mit Muttermilch. Es ist im Geschmack sehr mild , besonders fettarm, gilt auch als diätisches Lebensmittel oder Schonkost und hat mit 122kcal noch weniger Kalorien als Geflügel aber dafür einen sehr hohen Eisen Anteil mit ca. 3,2g.
In der Küche ist das Ziegfleisch gut zu verarbeiten und es gelingt eigentlich immer weil es im Bräter einfach zuzubereiten ist.

Ziegenkitzfleisch ist von Ostern bis Ende Mai verfügbar. online kaufen bei Schätze aus Österreich

Leider hat die Ziege ihr Vorurteil " es goasselt" im Gegensatz zum Schaf noch nicht abgelegt. Das Fleisch von jungen Ziegen ist heute ein hervorragendes Gourmetfleisch, keine Spur mehr von einem schlechten Beigeschmack. 1,0 kg Ziegenfleisch essen die Österreicher im Jahresdurchschnitt. Das zarte Fleisch ist erst bei den Spitzenköchen angekommen. International gesehen sind wir da sehr weit hinten. Dennoch in der Spitzengastronmie zeigen die Köche was mit Ziegenfleisch alles möglich ist, wahre Gaumenfreuden.
Mit einem Blick in die kulinarischen Traditionen anderer Länder erkennt man wie vielfältig sich Ziegenfleisch verarbeiten lässt. In den Küchen des Nahen Ostens, Asiens, Afrikas, Mexikos, der Karibik, aber auch Sardiniens und Spaniens ist es geradezu allgegenwärtig. Im Alpenraum war früher das Ziegenkitz Fleisch weit verbreitet. Wissenschaftlich erwiesen ist es das der Ur Österreicher Ötzi die Gletschermumie kurz vor seinem Tod noch Ziegenkitz Fleisch gegessen hat. Na, also.

Ziegenkitz gebacken - ein Hochgenuss

Ziegenkitz mit Kürbiskernkruste im Butterschmalz gebacken. Einfach zu machen und fast nicht zu topen. Als Beilage Kartoffelsalat mit Bärlauch und Schnittlauch ergänzt die Frühlings Delikatesse. Das ist eine echte Einstiegsdroge in den Bereich Ziegenkitz Fleisch.

Trailer des sehr schönen Filmes Tauernschecken

Den Film gibt es als CD zu kaufen > CD Tauernschecken € 15,0

ARCHE Austria Zucht Erhaltungsprogramm

Die ARCHE Austria hat die Tauernschecken in Ihrem Zucht Erhaltungsprogramm.
Startenbetreuer Johann Wallner > Zucht Programm Tauernschecken

ARCHE Austria Verein zur Erhaltung seltener Nutztierrassen.
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Quellenangaben

[1] Dipl.-Ing. Florian Schipflinger ARCHE Austria
Bilder Johann Wallner, Klaus Bauer Fotograf - Mythos Tauernschecken
Red. 20.04.2017

Gourmetfleisch von Schätze aus Österreich

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