Geflügel Petition

Hühner sind schöne und liebenswerte Zeitgenossen

Es ist erschütternd wie wenig Respekt wir dem Geflügel entgegenbringen. Das war nicht immer so. Es ist für mich noch gar nicht solange her da war ein Brathendl ein kulinarisches Weltwunder. Es gab Huhn einfach nicht zu kaufen, außer bei den Bauern und das waren alte Suppenhühner für die Oma. Man hörte vom Bresse Huhn aus Frankreich die waren aber nur für die Spitzenköche der gehobenen Gesellschaft.
Lange Zeit vorher wurde den Hühnern Achtung gezollt. Hühner und ihr Gegacker gehörte zum Dorfleben. Die Hühner lebten damals in Freiheit, in einer Gemeinschaft mit den Menschen und man freute sich wenn der Hahn kräht.
Charles Darvin geht davon aus das das Bankivahuhn Gallus Gallus, damals da rote Kammhuhn, Urahn unserer Haushühner ist. Haushühner gab es bereits bei den alten Agyptern also vor gut 5.000 vor Christus. Für die Ägypter priesen die Hähne frühmorgens den Sonnengott Ra. Im alten Rom durften sie orakeln. Für den persischen Religionsgründer Zarathustra war der Hahn der Wächter des Guten und Sinnbild des Lichtes. Sie haben Jahrtausende gute Dienste für den Menschen geleistet. Erst im 19. Jahrhundert setzte die Intensivhaltung ein. Damit wurde das Geflügel wohl zur meist gebeinigten Kreatur unter allen Nutztieren. Nirgendwo ist es deutlicher zu erkennen, was der Mensch aus dieser Welt gemacht hat.
Umso mehr freut es mich das ich Bauern kennenlernen durfte die ihr Geflügel lieben und achten. Auch wenn es Nutztiere sind haben sie sich ein Leben mit maximal möglichen Tierwohl verdient.

Es waren einmal freiheitsliebende Wildhühner

"Es wird mir ewig rätselhaft bleiben, wie es der Mensch geschafft hat die freiheitsliebenden Wildhühner zu vollendeten Sklaven zu machen." Das sagt Alfred Brehm 1867 in seinem Buch Thierleben. Das es einmal so schlimm kommen würde hätte er sich damals wohl nicht träumen lassen. Hühner sind ein Symbol dafür, wie sehr der Mensch die Erde verändert hat. Weltweit gibt es derzeit mehr als 50 Milliarden Exemplare, zahlenmäßig sind sie damit allen anderen Vögeln bei weitem überlegen.

Ich wollt ich wär ein Huhn

Ein glückliches artgerecht gehaltenes Huhn hat eigentlich einen geruhsamen Tagesablauf, wenn man vom frühen Aufstehen absieht. Auch das Huhn beginnt den Tag mit Körperpflege, mit Schnabel und Krallen werden die Körperteile geputzt. Ein Sandbad ist für das Huhn aber das Höchste. Besonders Mittags an einen warmen Platz wird eine Sandmulde gegraben. Gemütlich suhlen sich die Hühner dann in der Sandmulde. Mit dem darauffolgenden Körperschütteln, befreit sich das Huhn vom Sand und Ungeziefer. Über den ganzen Tag verteilt gibt es Reinigungsrituale. Die Hühner wollen eine sauberes und schönes Gefieder. Ein schönes Gefieder heißt gleichzeitig Gesundheit.

Die Futtersuche der Hühner

Nur mit der Futtersuche verbringen die Hühner noch mehr Zeit als mit dem Sonnenbad. Die Hälfte des Tages verbringen sie mit Scharren und Picken. Das angebotene Futter ist für die Hühner eine zusätzliche Nahrungsquelle. Sie ersetzt jedoch keineswegs das natürliche Verhalten bei der Nahrungssuche. Das Huhn sollte immer genügend Platz haben damit das Fressverhalten mit Bewegung und Erkundung möglich ist. Die Hühner haben eine hervorragende Nahsicht, optische Reize verarbeiten sie viel schneller als Menschen. In die Ferne sehen die Hühner allerding schlecht, weiter als 40 Meter sehen sie nicht.
Die Futterauswahl erfolgt über optische Reize, Hühner haben kaum einen Geschmacksinn. Für die Hühner ist entscheidend wie das Futter aussieht. Sie haben ein instinktives Gedächnis, was sie an Nährstoffen brauchen. Getreide und Weizen sind Vorlieben, aber sie fressen auch Gras, Samen, Würmer, Mineralien, Insekten, leider mögen sie keine Schnecken. Da Hühner keine Zähne haben gelangt die Nahrung unzerkleinert in den Kropf. Über den Magen wird die Nahrung mit den mitgefressenen Sandkörnern zerkleinert.
Der Wasserbedarf ist doppelt so hoch wie der Futterbedarf. Frisches Trinkwasser ist für die Hühner Lebenswichtig.
Am späten Vormittag sucht sich die Henne einen geeigneten Platz für das Legen. Sie wählen dabei immer dunkle uneinsichtige Plätze aus. Und legt jeden Tag ein Ei.
... ich hätt nicht viel zu tun ist relativ. Hühner sind nicht faul auch wenn sie oft so gechillt in der Sonne liegen.

Das Sozialverhalten der Hühner

Haben Hühner ein Sozialverhalten und ob, Hühner haben ein sehr ausgeprägtes Sozialverhalten. Denken Sie an ein Hühnernest, die Glucken bauen ihre Nester mit anderen Zusammen. Sie akzeptieren ohne weiteres Fremde Eier und auch Fremde Kücken werden groß gezogen.
Hühner brauchen ihre Artgenossen, sie sind Herdentiere und können sehr gut miteinander leben. Es wurde erforscht das ein Huhn sich bis zu 100 Hennen Ihrer Horde merken kann.

In der Hühnerhorde gibt es klare Rangordnungen. Eine Glucke hat einen höheren Rang als Singles. Ältere Hühner haben eine gehobene Stellung und ersetzen oft den Hahn. Wenn dann junge Hähne nachrücken geben sie Ihre Position gar nicht gerne ab. Obwohl der Hahn hat eine Sonderstellung, er ist der Beschützer der Horde. Mehrere Hahne in einer Horde sind nicht so gut, da gibt es immer Reibereien die sehr oft mit schweren Verletzungen enden. Schönheit, ein schönes Gefieder und eine kräftige Statur sind für die Rangordnung sehr wichtig.
Die Hühner in unteren Rangordnungen können jederzeit vertrieben werden und haben öfters keinen Zugang zur Futterquelle. Durch die geduckte Haltung werden die oberen Ränge anerkannt. Wie sehr die unteren Ränge drangsalliert werden hängt ganz stark von den Platzverhältnissen ab, wenn sie können weichen sie Streitereien aus. Wichtig ist das sie Distanz halten können vor allem beim Fressen. Bei einer artgerechten Haltung ist jedoch bei der Hühnerhorde ein gewisse Harmonie zu spüren. Gemeinsam nach Körner picken, gackern, sich in die Sandgrube legen, Eier in dasselbe Nest legen und in der Nacht auf der Stange eng zusammenrücken. Nicht selten pickt ein Huhn den anderen sanft den Staub aus den Federn. Leider ist das zu viele Picken auch bei gut gehaltenen Hühnern öfters zu beobachten.
Forscher haben festgestellt das Hühner bis zu 30 Lautäußerungen machen können um sich zu verständigen. Der Hahn der sein Revier abgrenzt ist das bekannteste, oder das Glucksen der brütenden Glucke, das Legegackern aber auch die Klärung der Rangordnung gehören dazu. Auch für Feinde aus der Luft gibt es eigene Warnlaute. Also weit weg vom dummen Huhn.
Eine weitere Eigenheit der Hühner ist die Totenstarre in die sie bei Gefahr verfallen. Dann reagieren sie gar nicht mehr, auf keine Reize. Instinktiv meiden die Hühner sehr große freie Flächen, sie fürchten die Gefahr von oben. Bäume und Sträucher sind da immer willkommen. Sie fürchten Gefahr von oben, große Greifvögel.
Eine artgerechte Haltung stellt Anforderungen an das Gruppenverhalten. Die Horden dürfen nicht zu groß sein, wenn sich die Hühner nicht kennen entsteht Stress. Es sollte die Möglichkeit einer Gruppenbildung mit einem eigenen Hahn geben.

Hühner sind aber ohne weiters mit anderen Nutztieren gemeinsam zu halten. Ein gutes Beispiel ist da der Triebaumer am Neusiedlersee. Er hält Mangalitza Schweine und Hühner gemeinsam und das funktioniert ausgezeichnet. Unter Tag sind beide im Freien und mit der Futtersuche oder dem suhlen beschäftigt. Bei der Futtersuche ergänzen sie sich sehr gut, beim Sonnenbaden und suhlen ebenfalls.
In der Nacht ziehen sich die Mangalitza Schweine in den Stall zurück. Oberhalb des Schweinestalls ist der Hühnerstall angebracht, eine wirklich sehenswerte Symbiose.

Angebot des Tages

Gerade war ich im Supermarkt und warte auf mein Schinkensemmerl. Da erscheint oben auf der Werbetafel das super Tagesangebot.

1/2 Grillhendl mit Kartoffelsalat um sensationelle Euro 3,50

Was ist eigentlich aus uns Menschen geworden? Wir schauen nicht aufs Geld beim Auto, beim Haus, bei den Kleidern, Urlaub, IPhon.
Nur beim Essen da schauen wir auf jeden Cent.
Das Essen ist aber das Einzeige mit dem wir uns selber was Gutes tun können für unsere Gesundheit. Dagegen ist alles andere Oberfläche.

Einstein hatte recht als er vor 100 Jahren schrieb:
Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.

Ist das ein schöner Gockel

Er hat gerne viele Weibchen um sich, er plustert sich auf, er stolziert herum. Er kann aber auch anders dann begleitet er die Henne zum Nest, holt sie auch vom Nest wieder ab. Präsentiert seiner Horde das Futter. Damit ist er unangefochten als oberstes Mitglied des Hühnerhaufens anerkannt.
Bis zu 15 Hennen kann ein guter Hahn regelmäßig befruchten.

Und dann kräht er, der Hahn und wie. Bis zu zwei Kilometer kann man einen lauten Hahn hören. Wenn dann mehrere Hähne in der Gegend sind kann es ganz schön laut werden.
Ein Hahn kann aber auch ein Kämpfer werden wenn es um seine Horde geht und da macht er sogar vor den Menschen nicht halt. Im Prinzip hat er aber ein Rückzugsverhalten und ist kein Erstangreifer.
Auch das Sozialleben in der Hühnerhorde wird vom Hahn geregelt, er fungiert ganz stark als Streitschlichter. Seine Lieblingshennen mit schönem Gefieder, werden bevorzugt. In der Mauser wechselt er den Harem mit den schöneren Hennen. Mehrere Hähne in der Horde sorgen aber interessanter Weise auch nicht für mehr befruchtete Eier.
Fest steht aber eines "Eierlegen kann der Gockel nicht" und deswegen sagen viele Hühnerhalter wir brauchen keinen Hahn.
Eine artgerechte Haltung für ein ausgeprägtes Sozialleben braucht einen Hahn mit seinem Harem.

Was hat sich die Natur dabei gedacht?

Aus jedem zweiten Ei wird ein Hahn. Für die Industrie ein Debackel, wohin mit den Hähnen die ja ewig kein Fleisch ansetzen und keine Eier legen.
Die männlich Kücken werden zu Millionen geschrettert, alle schweigen und verleugnen wie Petrus zu Ostern, da passt der Bibelspruch tatsächlich. "Ehe der Hahn dreimal kräht wirst du mich verleugnen."

Mai 2017 - Verunsicherung bei unseren Bio Bauern
Ein Supermarkt sagt er rettet jetzt die Gockel. Diese werden ja nach der Brütung geschrettert. Das werden wir nun verhindern.
Im Dezember 2016 hat mich ein befreundeter Biobauer ganz aufgebracht angerufen er darf jetzt nur mehr die Sandy Hühner kaufen und die sind um Euro 6 je Huhn teuerer. Die Eier sind damit alle gleich, sandfarben und nicht mehr braun und weiss. Die Rasse ist eine Spezialzüchtung. Ein gentechnisch optimiertes Bio Zweinutzhuhn heißt es, auf Legen und bei den Gockeln auf Fleisch ausgerichtet. Auf jeden Fall neue Hochleistungshühner, keine Rasse die es bisher gab. Der vorgeschobene Grund: bei diesen Hühnern wird der Hahn aufgezogen und die Hühnerbrust als Frischfleisch verkauft. Die Kunden sind kurz verunsichert, wo sind die schönen braunen und weissen Bio Eier. Alte bewährte Rassen werden wieder einmal geopfert. Industrie und Lobbyisten sei Dank. Jetzt darf der Biobauer nicht einmal mehr selber entscheiden welche Hühner er auf seinen Hof hat, wenn er seine Eier über ihren Vertriebsweg verkaufen will.

Das Sandy Huhn in der Bio Industrie
In der Bio Geflügelindustrie sind Lobbyisten auf die glorreiche Idee gekommen ein gentechnisch verändertes Hypridhuhn zu züchten unter dem Vorwand das man damit auch die Hähne auf den Markt bringen kann. In Wirklichkeit hat ein einziger Weltkonzern jetzt auch den kleinsten Biobauern im Griff. Dieser darf nicht mehr selber entscheiden welche Rassen er auf seinen Hof hat, sonst fällt er aus dem Vertriebsvertrag.

Mai 2021 frage ich wieder nach. Die Wogen haben sich geglättet, alle sind zufrieden, die Kunden haben sich endgültig an die Hyprid Bio Eier gewöhnt. Der Bio Bauer sagt: Nein, nein das ist gar nicht so schlecht wie wir am Anfang geglaubt haben. Die Sandy Hühner legen deutlich mehr Eier und nach einem Jahr werden sie von der Suppenhuhnverwertunggesellschaft abgeholt. Für uns ist das jetzt echt einfacher geworden.
Der eigentliche Grund die Gockel auf den Markt zu bringen ist weniger erfolgreich, ich finde zumindest im Supermarkt keine. Aber egal, die Biobauern sind jetzt in totaler Abhängigkeit und das bleibt. Schlaue Industrie.

Was mir dabei auch noch aufgefallen ist. Eier der Kategorie 3 stammen zwar nicht mehr aus der Batterie, man nennt die frühere Käfighaltung jetzt Kleingruppenhaltung. Hier wird jeder Henne 800 cm2 am Paradies zugesichert.

Es geht auch anders ist halt mühseliger

Alle Hühnerzüchter haben ein Problem, die Hähne. In der Steiermark wurde vor einigen Jahren ein System entwickelt das die Hähne davon abhält sich gegenseitig anzufliegen. Im Gegenteil es bringt sie dazu fett und sehr köstlich zu werden.
Ein Weg wäre die Hähne zur Kapaunisierung zu bringen, aber das ist in Österreich verboten. Töten darf man sie aber nicht kastrieren?
Deshalb wurde die Idee des "Naturkapun", einige Jahre wurden Versuche gemacht die Sulmtaler Hähne mit ayurvedischen Kräutern zu füttern und so das Testosteronniveau zu senken. Es wurde von Jahr zu Jahr besser die Hähne wurden gechillter und setzen wesentliche mehr Fleisch an, weil die Brüderkämpfe nicht mehr stattfanden. Jetzt galt es darum die richtigen Kräuter in den eigenen Feldern zu vermehren und zu ernten, bündeln und trocknen. natürlich alles Handarbeit. Bei den Kräutern hat sich der Mönchspfeffer und der Rotklee am wirksamsten. Wobei der Mönchspfeffer schon im antiken Griechenland als Anti Anaphrodisiakum bekannt war.
Federführend und wissenschaftlich begleitet wurd das Projekt von Dr. Strahl einem Fachtierarzt für Geflügel. Am Grazer Institut für Veterinärmedizin wurde eine Dissertation angeregt.

Die Glucke

Diese romantische Vorstellung, die Glucke brütet die Eier aus gibt es nur mehr bei Hobbyzüchter.
Alle älteren kennen es noch das glucken der Henne wenn sie brütet. Dazu muss man wissen das sie erst brütet wenn genug Eier im Nest sind. Wenn das Tagesei immer entnommen wird beginnt die Henne nicht zu brüten. Ist es dann aber soweit dann ist das ein echt bemerkenswerter Ablauf wie überall in der Natur mit dem Nachwuchs.
Die Lust zu brüten ist ein Rassemerkmal. Die Brutfreudigkeit hängt aber auch stark an der Jahreszeit durch die Tageslichtlänge, der Temperatur und den Haltungsbedingungen ab. Die natürliche Brutzeit beginnt im April bis in den Sommer.
Mann nennt es "glucksch" wenn die Henne bereit zum Brüten ist. Das erkennt man aber an viel Veränderungen. Die Henne ist viel länger im Nest, sie macht die unverwechselbaren Gluck Laute. Bei Annäherungen blustert sie sich auf. Das Gefieder verändert sich, es wird auch weniger. Der Kamm wird kleiner und sie geht ganz in Ihrer Brut auf. Interessant ist das sie die Eier regelmäßig dreht damit der Dotter nicht anklebt. Ihr Stoffwechsel ist stark reduziert, sich verlässt nur kurz das Nest um zu koten, essen und trinken. Nach 20 Tagen schlüpfen dann die Küken, alle am selbern Tag.
Zuerst werden die Küken getrocknet damit sie schön flauschig werden. Bald hält es keines mehr im Nest, küken sind Nestflüchter. Weit entfernt man sich jedoch die ersten Tage nicht, wichtig ist jetzt viel Wasser Küken dehydrieren sehr schnell.
Die Glucke stößt gleich Futterlockrufe aus und beginnt zu scharren, das Fressverhalten wird sofort gelernt. Während der ersten Wochen ist das Sozialverhalten aus Glucke und Küken eng verbunden. Wie ein Küken weiter weg ist hört man das sogenannte "Verlassenseinweinen" und die Glucke kommt im Eilschritt. Die Glucke ist immer noch Wärmequelle, das sieht man oft wenn die Küken unter der Glucke Wärme suchen. Die Küken können ihre Glucke an Aussehen und Stimme erkennen. Die Glucke wiederum erkennt das Pipsen IHRER Küken unter hunderten heraus.
Mit ca zwei Wochen vergrößert sich der Radius und die Küken werden neugieriger an der Umgebung. Angst und Neugier sind in diesen Tagen besonders ausgeprägt. Beim kleinsten Schreck piepse sie und rennen schnell zur Glucke. Nach fünf Wochen ernähren sich die Küken dann von selber. Der Glucke fällt es dann nicht schwer die Küken zu verlassen, sie hat genug, wenn sie sich nähern verjagt sie ihre Küken sogar. Sie spaziert jetzt mit dem schönen Hahn von dannen.

Das Who is Who der Geflügelwelt

Die Geflügel Aristokratie ist auf Gut Haberhaide versammelt. Das Geflügel auf dem Hoidingerhof ist schon sehenswert.
Auf der Hühnerweide befindet sich die Who is Who der Geflügelwelt. Sulmtaler Huhn, Bresse Gauloise Huhn, Altsteirische, Perlhühner, Appenzeller Spitzhaube, Landgänse, Enten, Steirische Nackthalshühner, Blaue Pute, Cröllwitzer Pute, Pfau, ......u.v.a.m.
Die Hühner laufen frei in sehr großzügig angelegten Gehegen. Das sind wirklich schöne Wiesen in denen sich die Hühner wohl fühlen. Die Hendl wachsen zwischen Streuobstwiesen auf. Durch die Freilandhaltung suchen sich die Hendl als gute "Futtersucher und Körndlpecker" die Nahrung selbst. Zugefüttert wird aus eigener Produktion. Keine Bio Diktatur. Dominic Spitzbart hat die Geflügelhaltung schon von seinem Vater gelernt. Rasse, Zucht und Gourmet Geflügel bringt er ausgezeichnet in Einklang. Jetzt gibt es seit mehr als fünfzig Jahren Geflügel und Eier auf dem Hoidingerhof.
Ich habe die Geflügel Realität bei Ihm gelernt, darf seine guten Produkte genießen und dafür Danke ich dem Dominik und der Stephanie. Je länger ich mich mit dem Thema Geflügel beschäftige umso mehr schätze ich die Arbeit der Familie Spitzbart.

Vor dieser Zeit habe auch ich mich von der Werbung und deren romantischen Geflügelwelt täuschen lassen!

Oft beneide ich die Hühner. Ganz besonders beim hingebungsvollen Sonnenbaden. Schon bei den ersten Sonnenstrahlen legen sich die Hühner in allen möglichen Stellungen hin. Das geliebte Sonnenbad wirkt sich sehr positiv auf die Gesundheit der Hühner aus. Artgerechte Haltung sollte also unbedingt einen Sonnenplatz ermöglichen.
Hühner haben sehr wenig Geschmacksknospen ca 30, ein Mangalitza Schwein hat 15.000. Deshalb hat ein Huhn auch keinen Geschmacksinn.
Die Hühner sind sehr temperaturunempfindlich nur Minusgrade können sie schlecht aushalten. Darum gibt es bei uns im Winter auch keine Hühner zu kaufen. Wenn es aber kalt wird kuscheln sie zusammen auf einen Hühnerhaufen. Beim Schlafen auf der Stange sind sie ganz eng beeinander. Die Hühner haben eine Körpertemperatur von 41 Grad und die wollen sie nicht abgeben wenn es kalt ist. Umgekehrt ist es bei großer Hitze, Hühner konnen nicht schwitzen. Da hilft nur ihr hecheln und viel trinken.
Ein Huhn kotet 94 mal am Tag das wurde jetzt neu erforscht und hängt sicher mit der Fütterung zusammen. Hühnerkake kann sehr unangenehm sein und ist nicht gerade eine Stärke des Huhns.

Auf dem Hof gibt es eine eigene Bresse Gauloise Security. Der Hahn verdeitigt seine Hühner unerschrocken vor allem was in seine Nähe kommt. Schön sind beim Hahn die französischen Farben der Flagge zu erkennen rot weiss blau.
Es ist eigentlich nur unserer Neugierde und einem Zufall zu verdanken das wir die Bresse Gauloise Hühner im Programm haben. Das ein österreichischer Bauer reinrassige Bresse Gauloise züchtet haben wir nicht erwartet. Und noch dazu mit einer Qualität die den französischen um nichts nachsteht. Wir haben uns seine blaufüssigen Hühner besorgt und ganz einfach im Bräter einige Stunden gebraten um den Eigengeschmack zu testen. Das Ergebnis war überwältigend, so fein und mit einem solchen Eigengeschmack das ist wahrlich nicht zu übertreffen. Ein Sonntagsbraten den es halt nur einmal im Jahr gibt.

Geflügel aus der Bresse

Das es auch anders geht zeigt die Erfolgsgeschichte des fanzösischen Label Rouge Geflügels.

Da waren schon vor Langer Zeit die richtigen Vordenker am Werk. Wenn heute auch dort bereits der Massengedanke Einzug gehalten hat so gibt es dort immer noch echtes Spitzengeflügel von echten Rassen. Jean-Claude Mieral ist einer von denen die immer noch eine gewisse Exklusivität garantieren. In der Bresse gibt es 400 Geflügelbauern die heute noch Geflügel züchten. Bresse Huhn ist aber nicht immer Bresse Huhn.
Der Erfolg kommt von strengen Regeln auf den Geflügelhöfen, die seit Jahrzehnten unverändert sind. Wenn die nicht aufgeweicht werden bleibt der Erfolg bestehen.
Bereits 22.12.1936 wurde über die Bestimmung der Reinrassigkeit ohne Rassenvermischung per Schiedsspruch die Berechtigung zu einem A.O.C. Herkunftsnachweis bestimmt. Dabei wurden die Rassen exakt definiert und festgelegt. Auf viel Erfahrung und Tradition wurden präzise Regeln zur Zucht und Haltung des Geflügels festgelegt.

Zwei Grundbedingungen hat man dabei erfüllt - erstens das Tierwohl erhalten und zweitens die maximal mögliche Fleischqualität.

Der Lebensbereich für ein gutes Tierwohl
> 10 m2; je Huhn
> Max 500 Hühner pro Gruppe
> Geländeruhezeit von zwei Gruppen, damit sich der Boden erholen kann.
> Maximale Hühnerstallgröße von 50 m2;
> Auslaufgröße von mindestens 5.000 m2;
> ab einem Alter von 35 Tagen wird mit Getreide und Milchprodukten zugefüttert.
> Das Huhn findet dazu im freien Auslauf seine zusätzliche Nahrung
> Das Grasland garantiert einen guten Körperbau und die volle physische Entwicklung der Tiere.

Der Mastbereich für die besondere Fleischqualität
> Die Lebensdauer darf nicht kürzer als 5 Monate sein, für Kapaune 8 Monate
> Schlachtung kurz vor dem Erreichen der sexuellen Reife.
> Max. die letzten 8 bis 15 Tage werden die Hühner im Maststall gefüttert.
> Jahreszeitlich bedingte Aufzucht als Angebot für Feiertage am Ende eines Jahres

Das Zentrum der Zuchtwahl befindet sich in St Etienne du Bois
Dort übernimmt man die Zucht in Hinblick auf Rasse und Fleischqualität. Blaue Beine, weiße Federn, roter Kamm. Ausgewogenes Wachstum und guter Fleischansatz. Hier werden gesunde homogene Zuchttiere erzeugt, die entweder als Eier oder Küken an die Bauern verkauft werden.

So ein Huhn kostet dann € 35 / kg bei einem zwei Kilo Huhn macht das dann € 70.00.
Davon kaufen 95% die Franzosen und nur 5% gehen in den Export. Allein 30% der Hühner gehen nach Paris. Heute werden jährlich 1,2 Millionen Bressehühner produziert, bei einer französischen Gesamtproduktion von rund 650 Millionen Stück Geflügel. Ein sehr geringer Anteil aber ein sehr wichtiger zur Erhaltung der Hühnerrassen.

Mein Nameist Diabolo und ich lebe am Hoidingerhof. Ich bin von reiner Rasse und ein Appenzeller Spitzhauben Hahn.

Die Appenzeller Spitzhaube ist eine Haushuhnrasse aus dem Appenzellerland in der Schweiz. Die Rasse wurde erstmals 1952 eingetragen, soll aber bereits im 15. Jahrhundert in Klöstern des Alpenraumes gezüchtet worden sein. Als Vorfahren werden Brabanter, eine alte niederländische Rasse, sowie zwei französische Rassen La Flèche und Crève-Cœur vermutet.

Es stammt ursprünglich aus Transsylvanien und wurde in Deutschland weiterentwickelt. Man nennt es in Frankreich Cou Nu das Feinschmecker Huhn. Das Nackthalshuhn gilt als guter Futtersucher und immun gegen die meisten Krankheiten.

Die beste Hühnersuppe hat meine Oma gemacht

Suppenhuhn, war das Rezept meiner Großmutter. Wenn im Winter die Zeit der Verkühlungen kam duftete es bald im ganzen Haus nach herrlicher Hühnersuppe. Sie schmeckt nicht nur ausgezeichnet, sie ist auch noch sehr gesund. Heute ist es gar nicht mehr so einfach ein richtiges Suppenhuhn zu bekommen. Sicher man kann jedes Huhn in die Suppe geben, aber die Gesundheit der Suppe steigt mit dem Alter der Suppenhühner.
Warum bekommt man kein Suppenhuhn mehr zu kaufen?
Das was man so beim Diskonter als Suppenklein oder Suppenhuhn bekommt sind 30 bis 40 Tage alte Masthühner. Ein richtiges Suppenhuhn ist mindestens zwei Jahre alt und zwei Kilo schwer. Die Industrie ist so spezialisiert auf magere Masthühner, das die meisten Kunden mit einem fetten Huhn gar nichts mehr anzufangen wissen. Außerdem sind die Masthühner so billig das ein gar noch billigeres Suppenhuhn nicht interessant ist, und um Gesundheit geht es ja der Industrie nicht wirklich. Außerdem ist kein Bedarf an Suppenhühnern da, wer kocht schon noch? Alte Legehennen gäbe es genügend. Man muss sich das vorstellen, allein in Österreich gibt es 6 Millionen Legehennen, was geschieht eigentlich mit denen?
Die alten Legehennen werden in einer Zentrale geschlachtet, die Köpfe kommen ins Tierfutter, die Schlachtkörper gehen nach Nordeutschland und werden in Würste und sonstigen verarbeitet.

>>>> Zur Hühnersuppe

Lebenserwartung von Hühnern

Man geht davon aus, dass ein Haushuhn bei guter Haltung sogar bis zu 15 Jahre leben kann. Das älteste Huhn der Welt ist laut Guiness-Buch der Rekorde 16 Jahre alt geworden. Zwar gibt es immer wieder Gerüchte über Hühner, die ein biblisches Alter von 20 Jahren erreicht haben sollen – wieviel davon der Wahrheit entspricht und was ins Reich der Märchen gehört, lässt sich jedoch schwer nachprüfen.

Fakt ist dagegen: In der Intensivtierhaltung zählen Hühner jedoch zu den Nutztieren mit der kürzesten Lebensdauer überhaupt. Am ältesten darf eine Legehenne werden – sie lebt etwa 20 Monate, also rund 1,5 Jahre. Ein Masthuhn erreicht sein Schlachtgewicht dagegen schon nach 32 Tagen. Masthühner werden daher noch nicht einmal 1,5 Monate alt.

Besonders traurig ist das Schicksal männlicher Küken: Sie werden im Alter von einem Tag getötet, da die Industrie keine Verwendung für sie hat. Sie legen keine Eier und liefern viel weniger Fleisch als ein Masthähnchen, daher ist ihre Aufzucht unwirtschaftlich. Das Schicksal der Eintagsküken ist aus Tierschutzsicht eines der größten Probleme der Geflügelzucht.

Geflügel Hofschlachtung

Wie funktioniert Geflügel Hofschlachtung bei uns? Auch bei uns wird das Geflügel nicht zu Tode gestreichelt sondern geschlachtet. Damit man sich das richtig vorstellen kann haben wir diese Informationen Zusammengestellt.
Dominik Spitzbart: Schon sein Vater hat mit einer hochwertigen Geflügel Qualität gearbeitet. Dominik und Stephanie führen den Archehof Gut auf der Haberhaide. Dominik züchtet Rassegeflügel und ist ein Qualitätsfanatiker. Auf seinen Hof gibt es vor allem seltene Geflügelrassen, Sulmtaler Huhn, Perlhuhn, Bresse Gauloise Huhn, Gänse, alle mögliche Enten, Puten, ein wunderschöner Pfau und zahlreiche weitere Geflügelrassen.
Große Flächen, viel Freilauf, kein intensives Mastfutter sind seine Qualitätskriterien. Das Futter machen wir auf unseren Feldern selber. In kleinen Gruppen sind die Hühner auf der Weide oder im Hühnerstall. Ein Hahn gehöft zu jeder Gruppe. Das Geflügel hat Zeit zum Wachsen, ein Sulmtaler Huhn wird acht Monate alt, ist ein zwei Kilo Schmorhuhn und kein sechs Wochen altes Grillhendl.
"Eigene Schlachtung und Verarbeitung am Hof, damit habe ich die Qualität selber in der Hand, ich kann greifen, spüren, riechen und sehen was gut ist" sagt er. Verarbeitet wird alles, nichts wird weggeworfen. Die Produkte werden über den Online Shop Schätze aus Österreich, im eigenen Hofladen oder im dazugehörigen Mostheurigen verkauft.
"Bei mir kann jeder am Hof sehen wie die Tiere leben, wie die Produkte als fertiger aussehen und es gibt garantiert nur Produkte die am Hof aufwachsen. Alle loben sich als Regional, wie leben es.
>>> mehr über unser Hofschlachtung

Ich bin die Josephine

Die Henne Josephine saß da und weinte. So, ihr glaubt wohl, Hennen können nicht weinen? Woher wollt ihr das wissen? Bloß weil keine Tränen aus den Knopfaugen fließen? Man kann auch weinen, ohne dass man es sieht. Das kennt ihr doch auch von euch selbst: Wenn einem so richtig mies ums Herz ist und man ein Kribbeln im Bauch spürt und die Augen heiß werden und der Hals dick und dann, ja dann heult man gleich. Genauso ging es Josephine. Nur weinte sie eben keine Tränen.
Wollt ihr jetzt wissen, warum Josephine so traurig war, das ihre Federn aussahen wie Trauerweiden im Schnee und ihr das lustige Gackern, das man von Hennen fortwährend hört, seit vielen Wochen vergangen war?
Josephine saß zwischen Hunderten anderer Hennen in einem riesigen, flachen Gebäude, ohne Licht und Sonne auf Metallstäben und sehnte sich nach einem Bauernhof. Nach einem Bauernhof mit einem Hofhund, einer oder zwei oder sogar drei Katzen, den dazugehörigen Mäusen und einem großen herrlich duftenden Misthaufen. Und einem Gockelhahn natürlich: Josephine wünschte sich einen Gockel mit dunkelbraunen Federn, die glänzten, als wären sie auf Speck, und die Schwanzfedern sollten schwarz sein wie Heidelbeeren.

...... so beginnt eine ganz liebe aber traurige Geschichte über das Huhn Josephine.

Ein Hennenabenteuer von Magdalena Tschurlovits ... SN 2012

Früher war alles besser

In meiner frühen Kindheit (1955) gab es kein Geflügel zum Essen. Die Hühner waren für die Eier zuständig. Wenn eine alte Legehenne keine Eier mehr legte dann gab es bei uns ein Suppenhuhn, eine Delikatesse. Im ganzen Haus war das Aroma der herrlichen Hühnersuppe.
Später zu meiner Firmung machten wir den Firmausflug in die erste Zeizer Backhendlstation in Untermühlham. Eine gastronomische Weltsensation in Österreich, Busweise kamen die Leute. Ich erinnere mich noch als meine Tante sagte, iss nicht gar so viel zu speibst ja Bua. Mein erstes Backhendl war ein Wahnsinn, sowas von gut. Das brachte meinen Vater auf die Idee einen Hühnerstall zu bauen und wir bekamen die ersten Masthendl, gefüttert wurde mit Mais und Fischmehl. Der Gestank liegt mir heute noch in der Nase. Ich mußte immer füttern, Wasser geben, putzen, eigentlich mag ich gar keine Hendl, meinte ich plötzlich.
Jetzt wird geschlachtet, das war ein Fiasko. Ein alter Hackstock diente als Guillotine. Her mit dem Hendl Kopf ab und auf die Wiese, oh Gott nie wieder habe ich mir gedacht. Dann wurden die Hendl in einen Kübel mit kalten Wassr gesteckt und mit der Hand gerupft. Gestank bis zum Erbrechen. Keiner wollte mehr Hendl, das war`s.
Jetzt bin ich fast 70 Jahre und habe ziemlich alt werden müssen um viele Dinge im Leben richtig zu sehen. Gott sei Dank arbeite ich seit zwanzig Jahren mit kleinen Bauern zusammen und es macht mir immer noch richtig Freude, wie man an den schönen Bildern erkennen kann.

Artgerechte Hühnerhaltung

Das würde eigentlich heißen; an den natürlichen Bedürfnissen der Hühner orientiert. Aber was haben die Hühner eigentlich für Bedürfnisse? Das möchte ich hier in einem kleinen Rahmen etwas erläutern.

Ein Hahn gehört dazu
Klar ist ein Hahn nicht unbedingt erforderlich. Für das Soizalleben der Hennen ist er aber sehr wohl wichtig. Er regelt die Rangordnung und die Horde ist damit stressfreier. Zum Eier befruchten braucht man ihn sowieso.
Hühnerkake
Das Huhn selber hält sich extrem sauber aber es kotet 90 mal am Tag. Mit vorliebe beim Fressen und im Ruhebereich. Ruhe und Fressbereiche müssen so angelegt sein das sie leicht gereinigt werden können. Kotbretter oder Kotbehälter, Kotgruben und das tägliche reinigen ist Pflicht. Das gelingt nicht gleich von Anfang, mit Erfahrung ist es aber zu verbessern. Kotbereiche und Parasiten sind Brutstätten von Krankheitserregern.
Bewegung
Wie der Mensch brauchen auch die Hühner viel Bewegung. Ein Huhn legt am Tag bis zu zwei Kilometer zurück. Hühner sind aber auch Vögel. Sie brauchen auch die Möglichkeit für kurze Flüge, deshalb sind hochgelegene Sitzstangen wichtig. Das wichtigste ist aber der Freilauf, je kleiner der Bereich um so trauriger das Huhn. Die Platzverhältnisse sind das Schlimmste an der Massenhaltung. Ein Masthuhn hat die Größe eines halben A4 Blattes zur Verfügung, eigentlich unvorstellbar.

Gesunde Ernährung
Wie sich die Dinge gleichen, wie beim Menschen ist auch die Ernährung vom Huhn sehr wichtig. Dabei ist das aber frisches Wasser noch wichtiger, ein Huhn braucht die doppelte Menge an Wasser, was es frisst. Hühner sind Allesfresser. Die gesundesten Hühnen fressen den ganzen Tag auf der Wiese. Das ist aber zu wenig, gesundes Getreide, pflanzliche Proteine Mineralstoffe und Spurenelment sollten als Futter immer zur Verfügung stehen. Auch Sand ist enorm wichtig.
Sozialverhalten ermöglichen
Hühner brauchen eine Horde, sie sind Herdentiere. Ein Huhn allein ist unglücklich. Eigentlich wieder wie beim Menschen. Zehn Hühner und ein Hahn ist schon eine gute Größe. Über 300 Hühner beginnt der Stress. Hühner können sich bis zu hundert Hennen merken. Zumindest sollte bei mehr Hühnern die Möglichkeit von Gruppenbildungen bestehen, das passiert dann von selber. Hühner sollten sich vom Kükenalter her kennen, sie freunden sich schwer mit neuen Mitgliedern an, schon gar nicht mit anderen Rassen.

Jedes Huhn braucht ein Bad
Hühnerhalter wissen es. So schnell kann man gar nicht schauen hat sich ein Huhn einen Badeplatz gegraben. Das ist beim Huhn kein Luxus sondern lebenswichtig. Sandbaden hält Parsaiten und Ungeziefer fern. Ja, das ist schon ein wenig Komforthaltung von Hühnern, aber argerecht.
Die Temperatur und das Wetter muss passen
Extreme Hitze, Kälte oder recht lange nasses Wetter halten sich nicht gut aus, wie wir Menschen halt. Das wichtigste für ein Huhn ist aber viel Frischluft da sind sie sehr empfindlich. Auch Licht tut den Hühnern gut. Die neue Art der mobilen Hühnerställe ist natürlich sehr gut. Ortsveränderung tut den Boden und den Hühnern extrem gut. Richtig gute Hühnerhalter haben einen sogenannten Wintergarten vor dem Hühnerstall. Ein gut überdachter Schattenbereich mit Abdeckungen die vor Wind, Nässe und Kälte schützen.

Nicht nur Menschen sind neugierig auch Hühner
Das sollte der Hühnerhalter wissen. Sie haben ein ausgeprägtes Erkundungsverhalten. Nicht selten sind sie beim Nachbarn anzutreffen. Eine abwechsungsreiche Umgebung ist gut für das Sozialverhalten und das beste Mittel gegen Federnpicken. Der Neugierde eines Huhnes müssen aber deutliche Grenzen gesetzt werden. Ohne gute Umzäunung geht es nicht, auch zum Schutz des Huhnes. Das ist oft gar keine so einfache Sache, plötzlich kommen die Hühner wieder drauf das sie Vögel sind. Der Zaun muss sie sicher vor Fressfeinden schützen, Fuchs, Marder, Hund und Katz.
Jetzt will ich meine Ruhe haben
Auch das machen die Hühner den Menschen gleich. Sie brauchen Ruhebereiche. In der Nacht auf Stangen. Am Tag Sandruben oder gemeinsame Ruheplätze für eine Mittagsrast, sie baden gerne in der Sonne. Bei den Ruheplätzen wählen Sie Streuobstbäume aus, als Schutz vor Feinde von oben, den Habicht fürchten Hühner. Sie brauchen Unterschlüpfe, dann sind sie ganz stressfei. Dunkle Bereiche sind ebenfalls notwendig, für das Nest und für die Heldentat des Tages, ein Ei legen.

Meine Meinung, Josefine Lemmerer

Hühner direkt vom Bauernhof , gentechnikfrei gefüttert aufgewachsen. Eine artgerechte Hühnerhaltung ist mein wichtigstes Auswahlkriterium. In kleinen Mengen max 250 Hühner und mit großem Weidelauf wächst unsere einmalige Qualität heran.
In der gesunden Ernährung ist das Geflügel kaum zu Überflügeln.
Bei Geflügel befindet sich das meiste Fett direkt unter der Haut. Ein großer Teil des Fettes tritt beim Braten aus. Deshalb kann Geflügel als fettarme Kost bezeichnet werden. Wer es komplett ohne Fett will kann ja die Haut entfernen.
Nährstoffe mit grosser Wirkung - Geflügelfleisch ist ein wichtiger Lieferant von Vitaminen, Mineralstoffen und wertvollen Spurenelementen.
Geflügel ist Inhaltreich an Eisen, Kalium und Zink. Bei den Vitaminen an B12 B2 B5 und Niacin.
Die Fett Zusammensetzung beim Geflügel - ist gesundheitlich viel günstiger als jenes von anderen Tierarten. Geflügel hat einen größeren Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Ungesättigte Fettsäuren sind wichtige Bausteine der Zellwände und wirken sich positiv auf den Colesterinspiegel aus. Zudem ist dadurch die Verdaulichkeit leichter.
Auch beim Geflügel ist Fett der Geschmacksträger. Die besten Stücke sind ganz klar die Fettreichen. Gourmets und Fachleute wissen das schon lange – doch in den Köpfen der Verbraucher herrscht die Devise: Mager ist gut, fett ist schlecht. Aber Fett ist nicht gleich Fett. Man muss zwischen drei verschiedenen Arten unterscheiden: Das subkutane Fett, das sich direkt unter der Haut befindet, das intramuskuläre und das intermuskuläre. Letztgenanntes gibt dem Geflügelfleisch eine Marmorierung – und sorgt für die Würze und den Geschmack: Je mehr intermuskuläres Fett ein Stück Geflügelfleisch hat, desto besser schmeckt es. Das meiste Fett beim Geflügel befindet sich unter der Haut. Ein Qualitäts Huhn mit Haut hat ca. 18,8% Fett, Hühnerbrust Filet ohne Haut ca. 1,5% Fett, Schenkel ohne Haut ca. 2,5 % Fett.

Es fehlt an Respekt vor der Natur

Am fünften Tag schuf Gott das Tier und er gab uns den Auftrag respektvoll damit umzugehen. So steht es schon in der Bibel.
Die industrielle Tierhaltung ist das größte Menschheitsverbrechen. Wir als Konsumenten begehen es nicht in böser Absicht sondern aus Gier und Fresslust. Die Folgen mildert das aber nicht. Wir produzieren dabei Tote auf vielfältige Weise durch Zivilisationskrankheiten aufgrund des übermäßigen Fleischverzehrs. Wir vernichten dafür Regenwälder für billiges Futter. Durch die Treibhausgase, der 1,5 Milliarden Rinder, der 1 Milliarde Schweine und der 50 Milliarden Hühner die diese in die Atmosphäre absondern. Durch die tierischen Exkremente vergiften wir dann auch noch das Grundwasser. Dabei ist die Überfischung der Meere noch gar nicht angesprochen. Diese Aufzählung hat das Zeug unser Ökosystem zum Kolabieren zu bringen. Der Klimawandel und die Covid 19 Pandemie sind Alarmsirenen, die an Lautstärke nicht mehr zu überbieten sind.

Wir Menschen brauchen Fleisch, die Evolution hat es so eingerichtet. Doch es geht darum wieviel wir essen, wieviel wir aber tatsächlich nur brauchen würden, nämlich zehn Prozent der jetzigen Weltproduktion. Wieviel werfen wir weg 30% - 40%. Welches Fleisch essen wir, wie ist es hergestellt, ist das maximal mögliche Tierwohl eingehalten? Muß Rindfleisch aus Argentinien oder Hirschfleisch aus Neuseeland kommen. Der Transport kostet ja nichts, doch Umwelt. Die Supermärkte werben mit billigsten Fleischangeboten. Fleisch für jederman, jeder muss es sich leisten können, aber zu welchem Preis für die Umwelt. In Wirklichkeit geht es nur um die enormen Gewinne der Lebensmittelindustrie.

Lopold Kohr sagte "Wo immer etwas fehlerhaft ist, ist es zu groß", er hatte recht.

Wenig erfolgreiche Geflügelprogramme

In den letzten zwanzig Jahren, seit ich in diesem Bereich arbeite konnt ich beobachten das viele Ideen und auch viele geförderte Programme gab. Viele gingen schief, mit sehr großen Kollateralschaden.
LEIDER, anders wäre es mir lieber. Vielleicht ist die Größe Schuld und wir sollten in kleineren Einheiten denken, wie Leopold Kohr schon sagte.
Projekt Sulmtaler Huhn
Schon 2004 war eine kleine Züchtergruppe damit beschäftigt die Sulmtaler Hühner, eine alte Rasse vor dem Aussterben zu bewahren. Es wurden Elternbetriebe aufgebaut und Zucht und Mastrichtlinien definiert. 2006 wurde das Sulmtaler Huhn zum Leitprojekt im Steirischen Weinland erklärt. Das Projekt Sulmtaler Huhn wurde mit enormen Aufwand betrieben. Bereits 2007 wurde mit großem Tam Tam eine Sulmtaler Vermarktungsgesellschaft gegründet. 15 Landwirte wurden animiert Sulmtaler Hühner zu halten. Das Ziel war mehrere tausend Sulmtaler zu produzieren. Worbildmarken wurden registirert. Slow Food berichtete begeistert.
Der Verkauf konnte aber nie richtig gestartet werden. Das Sulmtaler Huhn war den Kunden viel zu teuer, nur wenige waren bereit mehr für ein gesundes Huhn zu zahlen.
Das Projekt wurde mit viel öffentlichen Geld gefördert, sogar von der EU. Die Idee und der Sinn dahinter waren ja sehr gut.
Seit 2012 ist die Vermarktungsgesellschaft ruhend gestellt. Die Förderungen von € 240.000 waren weg .... keine Förderung keine Aktivität mehr.
Eine einzige Bäuerin blieb übrig, die produziert heute 2021 noch Sulmtaler und das aber dafür sehr erfolgreich.
Pojekt Ente
Ein Vermarktungsbetrieb kam 2018 auf die Idee 3.000 Enten bei österreichischen Bauern aufzuziehen und diese in Supermärkten zu verkaufen.
Wir haben mit einem bekannten Bauern mitgelitten, es war nicht möglich einen vernünftigen und auch notwendigen Preis zu erzielen.
Auch hier waren die Kunden nicht bereit den höheren Preis zu bezahlen. Die Enten wurden unter Tränen zu Tierfutter verarbeitet.
Auf Rückfrage wurde gesagt, die Aktivitäten sind eingestellt, die Bauern am Ende.
Projekt Sandy Hahn
Na, da bin ich neugierig wie das ausgeht. Ich suche verzweifelt so einen schmalbrüstigen Hahn im Supermarkt.

Viele andere Projekte sind aber sehr erfolgreich ... von denen hört man ja leider nichts.
Schlechte Nachrichten sind in Österreich ja viel beliebter.
Gerne berichte ich hier auch über gute Projekte.

Sehr erfolgreiche Geflügelprogramme

Bio Puten in der Steiermark
Ein wirklich gutes und auch sehr erfolgreiches Projekt ist Patrik Krautgartner ein junger Bio Putenbauer. Sein Credo ist Qualität, auf seinem Hof hat er kleine Putenscharen gern um sich herum.
Die Puten leben in ständiger Freilandhaltung und können auf den weitläufigen Weideflächen jederzeit ihre Grund Bedürfnisse ausleben. Zusammen mit der extensiven Fütterung und der deutliche längeren Wachstumsphase liefern die Tiere eine optimale Basis für ein ganz besonderes Fleisch Geschmackserlebnis.

Die Bio Puten können bei den Krautgartners ihren Bedürfnissen gut nachkommen und haben damit ein glückliches Leben.

> Kleine Gruppengröße nur max 400 Puten
> Fläche je Pute mind. 10 m2;
> Platz zum Scharren, Sandflächen zum Baden
> neuer Putenstall mit Ruhemöglichkeiten für jede Pute
> 8000 m2; Auslauf für den guten Körperbau
> Unterstände - Bäume, Dächer, Hühner brauchen Deckung von oben.
> Fütterung vorwiegend Bio Getreide,
> Zusätzliche natürliche Nahrung auf der Wiese
> garantiert Gentechnik und Medikamente frei
> ständige Verfügbarkeit von sauberen Trinkwasser.
> volle physische Entwicklung der Puten
> Lebensalter 12 bis 14 Wochen

Gesundes Putenfleisch in Bio Qualität - alles aus einer Hand - Putenhaltung und Verarbeitung erfolgt direkt am Bauernhof.

Wir unterstützen dieses Projekt mit unserem Vertrieb >>> zu den Bio Puten

Die Wiedergeburt als Huhn

Der Mensch sollte in der Wiedergeburt als Huhn auf die Welt kommen. Das was du nicht möchtest das dir angetan wird sollst du auch keinen anderen Wesen antun.

F.L 2021