Bison
Bison - Millionen Jahre altes Erbgut
Ursprünglich stammt der Bison aus dem eurasischen Raum. Vor Millionen Jahren ist der Bison von Europa über Asien, Sibirien, Alaska und schließlich nach Amerika gewandert. Vor 30.000 Jahren hat sich an der heutigen Behringstraße Amerika gänzlich von Europa getrennt. Damit hat sich auch der Bison getrennt entwickelt. In Europa das Wisent, in Asien der Wasserbüffel und in Amerika der Bison, früher auch Buffalo genannt. Die Vorraussetzungen in Amerika waren ideal für den Bison. Bestes Gras, riesengroße Weideflächen und vor allem keine Feinde. So konnte er um 1800 einen Bisonstand von 70 Millionen Stück erreichen.
Wehe wenn er seine Kraft entfaltet
Außer in der Brunft ist das Verhalten dieser Tiere auch dem natürlichen Vorkommen angepasst. Neun Monate nach der spätsommerlichen Brunft werden im Mai, Juni die Kälber gesetzt, die für ca. 6 Monate ein helles Jungtierfell tragen, bis sie zum schwarz-dunkelbraunen Erwachsenenkleid wechseln. Sie lassen sich eigentlich durch nichts aus der Ruhe bringen, ein Umstand, der zu der Ausrottung dieser Tierart beigetragen hat. Werden Bisons geschossen, reagieren die sich in der Nachbarschaft aufhaltenden Tiere kaum oder gar nicht. Bisons leben in großen Kuhherden mit ihrem Nachwuchs. Bei Erreichen der Geschlechtsreife verlassen die Bullen diese Gruppen und bilden zuerst kleinere Bullengesellschaften, bis sie schließlich zu Einzelgängern werden. Zu Paarungssaison stoßen die Bullen wieder zu den Kühen und bilden sich einen Harem, dies geht nicht ohne die berühmten Bullenkämpfe ab. Da wird die Urkraft der Natur sichtbar.
Die Anpassung an die klimatischen Bedingungen ist sprichwörtlich, trockene, sehr heiße Sommer im Wechsel mit extrem kalten und schneereichen Wintern. Perfekt angepasst selbst für den kältesten Winter bis minus 40 Grad. Trotz aller Ruhe die sie ausstrahlen sind sie Wildtiere und haben ein sehr starkes Fluchtverhalten. Blitzschnell gerät die Herde in Panik und sie sind dann eine sehr gefährliche übermächtige Lawine unter der alles begraben wird. Diese schnelle Kraftexplosion macht der besondere Stoffwechsel des Bison aus. Damit kann er von einer Sekunde auf die andere auf alle seine Reserven zugreifen. Ein ausgewachsener Bison läuft 50 Kilometer in der Stunde und das drei bis vier Stunden.
Bisonjagd war für die Indianer gefährlich
Wer kennt es nicht aus den alten Indianerfilmen, nur die mutigsten gingen zur Bisonjagd. Zu gewissen Jahreszeiten zogen die Büffelherden übers Land. Die Indianer hatten überall Späher verteilt. Sobald die ersten Bisons auftauchten ging es auf die Jagd. Mit Pfeil und Bogen und Lanzen mehr gab es nicht. Der Jäger war mit Fell wie ein Bison getarnt und schlich sich soweit wie möglich an die Herde heran um dann soviele Tiere wie möglich zu erlegen. Die Bisonherd war dann im nu wieder weg. Ein Verfolgen war meistens nicht möglich.
Buffalo Jumps: Die andere Methode war die brutalere. Wenn es das Gelände erlaubte wurden die Bisons in einen Abgrund getrieben. Die Herde wurde vorsichtig getrennt und die notwendige Menge wurde zu einer Geländekante getrieben.
Bison Lebensgrundlage der Indianer
Die Siox Indianer nannten den Bison Tatanka, er war ihre Lebensgrundlage und ein heiliges Tier. Von den Indianern wurde der Bison nur gejagt um zu Überleben. Vom Bison wurde alles verwertet, nichts wurde achtlos wegegeben. Bis der "weiße Mann" kam, die großen Helden wie William Cody "Buffalo Bill" die die Bisons komplett ausrotteten. Die Indianer konnten nur besiegt werden wenn man ihnen die Lebensgrundlage - die Bisons - wegnimmt. Aus fahrenden Zügen wurde auf die Bisons geschossen ohne auch nur irgend etwas zu verwerten. Als man erkannte das das Fell für Schuhsohlen und Flachriemen gut geeignet war wurde die Jagd noch mehr intensiviert. Sie haben die einst 70 Millionen Bisons bis auf wenige Stück ausgerottet um die Indianer auszuhungern und Platz für ihre Rinder zu schaffen. Als der Yellowstone Nationalpark gegründet wurde fand der Bison wieder ein eigenes Rückzugsgebiet. 1883 wurde die Jagd auf den Bison in den USA komplett verboten, die Wilderer töteten aber den Rest, sogar die Unterstützung der Armee war notwendig. 1889 waren nur noch 1100 Bisons gezählt worden, das war der geringste weltweite gezählte Bestand. Davon gab es in den USA nur mehr 85 Bisons und in Kanada 550 - das waren die letzten wild lebenden Bisons. Die restlichen Tiere waren in Zoos und Parks weltweit.
Die Geschichte des Bisons in Amerika
Bison der erste Welthandel Exodus
Unter dem Motto Schuhsohlen und Leder wurde alles niedergeschossen. In nicht einmal 15 Jahren rotteten Jäger die gewaltigen Bisonherden Nordamerikas aus. Von stolzen 70 Millionen Tieren haben bis 1889 nur mehr 1091 Bisons weltweit überlebt. Die Geschichte des Bisons hat eine aktuelle und wichtige Botschaft für uns: Wir sollten es nicht zulassen das in Entwicklungsländern Ausbeutung vor Umweltschutz gestellt wird. Damit werden große Ressourcen für die gesamte Menschheit zerstört.
Der größte wirtschaftliche Fehler der USA war nicht der Vietnamkrieg. Es war die gnadenlose Vernichtung der Bisons im eigenen Land. Das weiß man erst jetzt seit bekannt wurde das Bisonfleisch das gesündeste Fleisch der Welt ist. In der heutigen Medizin wird nachgewiesen wie wertvoll Bisonfleisch für die Gesundheit der Menschen ist. Mittlerweile sind die Vorzüge des Bisonfleisches weltweit bekannt und es ist damit derart begehrt das die Bisons nicht mehr vom Aussterben bedroht sind.
Bison - Comeback einer besonderen Fleischqualität
Schon Karl May hat seinen Sam Hawkens vom Bison Steak schwärmen lassen und es ist nicht selbstverständlich das es den Bison noch gibt. Aber der Bison kommt zurück und das nicht nur in Amerika. Sein ausgezeichnetes Fleisch ist gefragter den je. Es gibt wieder 700.000 Bisons und die Amerikaner sind auf den Geschmack gekommen. Der Export von Bisonfleisch aus Amerika sinkt stark. Die Amis wollen das Fleisch jetzt selber. Früher war es verpönt und billiges Indianerfleisch. Da aber in Österreich und vor allem Deutschland das Bisonfleisch sehr gefragt ist gibt es inzwischen mehrere Bisonfarmen die die Nachfrage gar nicht decken können. Trotzdem bleibt Bisonfleisch aber ein Nischenprodukt. In Österreich gibt es bereits 6 Züchter und ca 500 Bisons. In Deutschland bereits mehr als 20 Züchter mit ca 5.000 Bisons.
Der Bison ist in Österreich angekommen
Bison bei Schätze aus Österreich
Ein Metzger und ein Landwirt betreiben seit 1995 die Bison Wirtschaft - der Metzger aus Österreich der Landwirt aus Bayern. Unser Mezger verarbeitet nicht nur die Edelteile vom Bison sondern produziert viele Bisonprodukte vom Leberkäse bis zur Bisonsalami.
» Bisonprodukte von Schätze aus Österreich
» Bison der Film der beiden Pioniere
Bison Steak - eine Offenbarung
Bison zu züchten erfordert vor allem Geduld. Obwohl die Bisons viel anspruchsloser als Rinder sind und eigentlich sehr magere Wiesen lieben ist es doch viel mehr Aufwand Bisons zu halten. Ausgewachsene Bullen werden bis 1000 kg schwer und die müssen gut abgesichert sein. Extrem schwere Zäune und mindestens viel Platz sind notwendig. Viel Geduld braucht der Bauer auch beim Wachstum, bis zu drei Jahre um einen richtigen Fleischansatz zu bekommen. Zum Vergleich ein AMA Gütesiegelstier muss mit 19 Monaten Schlachtreif sein. Bisons leben immer im Freien bekommen höchstens im Winter Heu zugefüttert. Von Natur aus fährt der Bison im Winter seine Körperfunktionen zurück, ja er verliert sogar an Gewicht. Im Sommer wieder bewegen sich die Bisons sehr viel, sie können bis zu 40 Stundenkilometer laufen und das Tempo sehr lang halten. Bei der Futteraufnahme sind die Bisons sehr genügsam und fressen viel weniger als ein Rind. Die Bisons benötigen auch weniger Wasser als Rinder. Im Winter halten die Bisons Temperaturen bis minus 40 Grad Celsius ohne weiters aus. Der Bison bekommt ein richtiges Winterfell, gerade das war ja beinahe sein Verhängnis. Wegen seines Leder für Schuhe und Taschen wurde er beinahe ausgerottet.
Bisons brauchen kein Kraftfutter, keine Hormone oder irgendwelche Medikamente.
Bisonfleisch ist gesund
Die Bison Züchter verweisen gerne auf Untersuchungen in Amerika. Die sagen folgendes aus: Bisonfleisch kann man genießen ohne an Cholesterin, Kalorien oder Fett denken? Es enthält essenzielle Aminosäuren – wichtig für den Zellaufbau, und Vitamin B – für das Nervensystem und gesunde Haut. Zudem liefert es Proteine, Eisen und Zink. Sicher scheint - beim Eisen und Selen liegt Bison tatsächlich vorne. Ebenso ist der Fettgehalt sehr niedrig. Bisonfleisch hat nur 2,5 bis 3% Fett ähnlich dem Kalbfleisch.
Die Freie Weide der Bisons ist Entscheidend für die gute Qualität
Der Bison ernährt sich allgemein von Pflanzen. Darunter sind Gräser wie das Büffelgras, Kräuter, Moose und Flechten. Bison auf der Weide laben sich am Reichtum der Weide und suchen sich immer das Feinste aus. Bison auf der Weide die viel Bewegung haben enthalten besondere ungesättigte Fettsäuren - Linolsäuren - denen sehr positive Wirkungen zugeschrieben werden. Sie sollen krebshemmend und gegen Arteriosklerose sehr wirksam sein. Diese Grüne Lebensenergie kann man sehrwohl schmecken, der Geschmack und die angenehme Verträglichkeit von Bisonfleisch ist einfach unvergleichbar.
Der Bison hat viele Besonderheiten - er ist Urtümlich und nicht durch Züchtungen optimiert
Sein Erbgut ist seit Milionen Jahren unverändert geblieben. Die hervorragende Akklimationsfähigkeit, seine anatomischen und verdauungsphysiologischen Besonderheiten im Vergleich zum Rind machen den Bison zu etwas Besonderen. Der Bison ist ein Allrounder für die Beweidung von Brachland und nicht zuletzt von geschützten Landschaften. Er ist ein echter Landschaftspfleger. Im Gegensatz zum Rind gibt ihm sein Verdauungssytem besondere Fähigkeiten. Es hilft ihm große Mengen an Steppengras, Heu, Stroh, Wasser aufzunehmen und daraus Nährstoffe zu entnehmen die für das Rind nicht aufnehmbar und erschließbar sind.
Die Zubereitung ist im Vergleich zum Rindfleisch anders - Vorsicht ist geboten
Alle Experten raten zur Vorsichtigen Zubereitung wegen seines niedrigen Fett- und Wassergehalts wesentlich geringere Brattemperaturen zu verwenden. Bisonfleisch hat zwar eine gewisse Ähnlichkeit mit Rindfleisch es wird aber beim Braten doppeltso schnell gar wie Rind. Kocht man es zu heiss oder zu lange dann wird es sehr zäh.
Die moderne Gier setzt sogar dem Bison zu
Alle diese positiven Wirkungen gehen verloren bei Tieren die den ganzen Tag im Stall stehen und mit artfremden Mixturen aus fremden Ländern gemästet werden. In Nordamerika und auch in Kanada hat leider auch bei den Bisons schon die Massenhaltung eingesetzt. In Ställen werden Bisons gehalten und mit Mais und Kraftfutter auf maximalen Fleischansatz gemästet.
Red. 17.August 2019